Informationen zur Klimaneutralität

Warum wir einen QR-Code zur Klimaneutralität bereit stellen?

Der Senat der Wirtschaft und viele seiner Mitglieder engagieren sich seit Jahren für hochwertige und im Sinne der Nachhaltigkeit ganzheitliche Projekte, die zugleich Fortschritte bei den Sustainable Development Goals (Agenda 2030) und eine Verbesserung der Welt-Klimabilanz zum Ziel haben. Der Senat arbeitet in diesem Kontext eng mit dem vormaligen Entwicklungsminister und heutigen UNIDO-Generaldirektor Dr. Gerd Müller, mit der von ihm initiierten Allianz für Entwicklung und Klima und der gleichnamigen Stiftung zusammen. Weiter ebenso mit der Weltbank, dem UN Klimasekretariat und vielen im Klimabereich aktiven Organisationen. Das gemeinsame Ziel ist die Motivation von Unternehmen, Organisationen, Gebietskörperschaften und Privatpersonen zur Förderung internationaler Klimaschutzprojekte, die zugleich Entwicklung fördern. Ein solches Engagement ist nicht zuletzt auch nach Meinung des UN-Klimasekretariats unverzichtbar, wenn noch eine Chance bestehen soll, die ambitionierten Ziele des Pariser Klimavertrags zu erreichen.

In diesem Kontext beobachten wir in Deutschland (weniger in anderen Ländern) ein weit verbreitetes Phänomen, entsprechende Projekte, die von Unternehmen und anderen nicht-staatlichen Akteuren oft als freiwilliger Beitrag zu einer über alle gesetzlichen Verpflichtungen hinaus angestrebten eigenen Klimaneutralität finanziert werden, mit Begriffen wie Greenwashing, Ablasshandel und Freikauf zu diskreditieren.

Diese Tendenz hat sich in 2021 durch entsprechende Unterlassungsklagen der Wettbewerbszentrale noch einmal verstärkt, die sich gegen Unternehmen richteten, die sich als klimaneutral bezeichnen. Dabei hatten die betroffenen Unternehmen den Status der Klimaneutralität, gemäß der Standards und Festlegungen bei den Vereinten Nationen, der Europäischen Union und auch der deutschen Politik erreicht, u.a. durch die Förderung hochwertiger Klimaschutzprojekte im globalen Süden. Die Argumentation der Wettbewerbszentrale hingegen könnte zu einer Irreführung der Kunden verleiten.

Der Senat möchte in dieser Situation Transparenz rund um den Begriff Klimaneutralität schaffen und dazu beitragen, die Sinnhaftigkeit und unbedingte Notwendigkeit internationaler CO2-Kompensation zur raschen Erreichung von Klimaneutralität in die Breite der Gesellschaft zu kommunizieren.

Der Senat der Wirtschaft möchte Unternehmen unterstützen, die eine ehrliche und seriöse Klimaneutralität u.a. durch die Förderung hochwertiger zertifizierter Projekte erreicht haben und dies auch in der Zukunft fortführen wollen. Der Senat hat dazu - eng abgestimmt mit der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima und mit Bezug auf die Standards, die sie empfiehlt - ein Informationspaket zum Thema entwickelt, das Interessenten kostenfrei zur Verfügung steht, um interessierte Kunden fundiert zu informieren. Auf diese Weise wird Irreführung vermieden, durch aufklärende und zur Nachahmung aufrufende Information.

Der QR-Code darf auf Produkten und werblichen Produkten kostenfrei angebracht werden. Jeder Interessent oder Kunde, der auf ihn trifft, kann sich über den QR-Code neutrale Informationen darüber verschaffen, was sich hinter dem Begriff der Klimaneutralität verbirgt und warum eine Förderung internationaler Projekte zur Bewältigung der großen Herausforderungen im Bereich des Klimaschutzes und der SDGs besonders sinnvoll ist. Der QR Code ist kein Qualitätssiegel, der QR Code soll nicht bewerten. Die Informationen über die erforderliche Funktion der Klimaneutralisierung und Kompensation, bei gewissenhafter Nutzung, soll aufzeigen, dass Begriffe wie Greenwashing, Ablasshandel und Freikauf aus vielerlei Gründen bei solchen Projekten unangemessen sind und eine mangelnde inhaltliche Durchdringung der Zusammenhänge im Kontext von Entwicklung und Klimaschutz signalisieren.

Der Senat hofft, dass sich Unternehmen, die heute mit dem Begriff der Klimaneutralität werben, in ihrem Tun bekräftigt und bestätigt fühlen. Denn wir brauchen viel Eigeninitiative und freiwilligen Klimaschutz und Klimaneutralität.

Die Informationen auf der Webseite www.klimaneutral-transparent.de sollen einen Beitrag dazu leisten, einen wichtigen Baustein kluger Klimaschutzstrategien so zu positionieren, dass er in Zukunft in noch viel größerem Umfang als bisher genutzt wird. Gelingt dies nicht, werden die im Pariser Klimaschutzabkommen formulierten Ziele nicht mehr zu erreichen sein.

Vermeiden oder kompensieren?

Beides ist nötig!

Der Klimawandel beschleunigt sich

Der natürliche Kohlenstoffkreislauf (Freisetzung und Wiedereinbindung von Kohlenstoff) ist durch menschliches Verhalten mit stark steigender Tendenz aus dem Gleichgewicht gebracht worden: Seit der Industrialisierung wird durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Gas zunehmend Kohlenstoff (C) aus den fossilen Lagerstätten freigesetzt und als CO2 in die Atmosphäre emittiert; im Jahr 2010 waren es 33 Mrd. Tonnen bei einer Zuwachsrate von 5,9% gegenüber dem Vorjahr. Die vorhandene Entsorgungskapazität der Natur (Ozeane, Landvegetation) kann z.Zt. aber nur ca. zwei Drittel davon wieder in Wasser und Sedimente oder in wachsende Biomasse einbinden und dort langfristig speichern. Ein Drittel bleibt Jahr für Jahr zusätzlich in der Luft, erhöht so die CO2-Konzentration in der Atmosphäre und beschleunigt den Klimawandel.

Auch wenn es andere Meinungen zu der Sache gibt, folgt der Senat der Wirtschaft der Einschätzung des Weltklimarates IPCC und dem Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltfragen, dass die durch menschliches Handeln bedingte Erhöhung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre die entscheidende Ursache der Klimaveränderungen ist.

Energisches menschliches Handeln ist nun also gefragt, den Ausstoß von Treibhausgasemissionen drastisch zu verringern und die Aufnahmekapazität natürlicher Systeme zu erhöhen. Hierbei geht es nicht um ein „entweder oder“, sondern um ein entschiedenes „und“: Vermeiden und kompensieren.

Das Ziel, durch technische oder natürliche Kompensation das eigene Handeln – netto betrachtet – klimaneutral zu stellen, wird jedoch häufig kritisch betrachtet. Denen, die sich um komplette oder partielle Klimaneutralität bemühen, wird immer wieder vorgehalten, ihr Tun sei „Greenwashing“ oder komme einem Ablasshandel gleich. Sofern die Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität seriös, nach höchsten Qualitätsstandards und transparent umgesetzt werden, sind Vorhaltungen dieser Art jedoch nicht gerechtfertigt:

Selbstverständlich ist der erstrebenswerte Weg, die CO2-Emissionen auf eine Weise zu verringern, sodass man den fossilen Kohlenstoff an seinen sicheren Lagerstätten belässt. D.h.: so viel CO2-Emissionen vermeiden wie möglich. Aber es gibt bei der Lösung der CO2-Problematik ein gravierendes Zeitproblem: Der Anstieg der CO2-Konzentration muss schnellstens gestoppt werden. Sonst wird das von der Wissenschaft formulierte 2Grad-Ziel, das katastrophale Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern hilft, nicht mehr erreichbar sein.

Der Senat der Wirtschaft empfiehlt daher, dass jedes Unternehmen, jede Organisation, jede Privatperson so viel, wie es die eigenen Mittel zulassen, an CO2-Emissionen vermeidet und erkennbare Schritte unternimmt, den eigenen CO2-Fußabruck kontinuierlich zu reduzieren. Alle nicht vermiedenen oder (noch) nicht vermeidbaren CO2-Emissionen sollten durch eine entsprechende finanzielle Unterstützung von Projekten zur Emissionsvermeidung an anderer Stelle oder dem Aufbau von natürlichen Kohlenstoffsenken zum Beispiel in Wäldern kompensiert werden. Immer aber sollten die zwei Wege „Vermeiden“ und „Kompensieren“ so kombiniert werden, dass das eigene Verhalten schnellstmöglich klimaneutral gestellt wird, man selbst also künftig nicht mehr zum Anstieg der CO2-Konzentration (netto betrachtet) beiträgt.

In der Regel heißt das: Vermeiden und kompensieren

Sie wünschen ein kostenloses, persönliches Gespräch?

* = Pflichtfeld